Erinnerungen
„Das Wesen der Erinnerungen besteht darin, dass nichts vergeht“. Elias Canetti
Berühmte Persönlichkeiten, die wir in ihr Heimatland überführt haben.
Lebenslauf:
Mounir Abdallah Bouamrane (Munir Abd Allah abu Amran) (geb. am 4. März 1968 in Algier, gest. am 7. Mai 2004 im Irak) – Filmeditor algerischer Herkunft, getötet während der Kriegsberichtserstattung im Irak zusammen mit dem polnischen Journalisten Waldemar Milewicz.
Bouamranes Mutter war Polin. Nach dem Abitur (1988) zog er nach Polen und absolvierte eine Ausbildung zum audiovisuellen Techniker. Seit 1993 arbeitete er beim Polnischen Fernsehen, er war als Filmeditor in der polnischen Fernsehinformationsagentur tätig und arbeitete u. a. für Nachrichtensendungen (Panorama).
Anfang Mai 2004 fuhr er als Filmeditor und Dolmetscher mit dem polnischen Fernsehteam in den Irak. Er wurde beim Beschuss des Journalistenfahrzeugs getötet und von Präsident Aleksander Kwaśniewski posthum mit dem Goldenen Verdienstkreuz Polens ausgezeichnet.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem muslimischen Bereich des Powązki-Friedhofs in Warschau.
Lebenslauf:
Tadeusz Bór-Komorowski, Decknamen „Bór“, „Znicz“, „Lawina“ (geb. am 1. Juli 1895 in Chrobrów, Landkreis Brzeżany, gest. am 24. August 1966 in Buckley, England) – Divisionsgeneral der polnischen Armee, Oberbefehlshaber der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa – AK).
Tadeusz Komorowski wurde in die Adelsfamilie von Mieczysław Marian Komorowski des Wappens Korczak und Wanda Zaleska-Prawdzic geboren. Als Verwandter von General Tadeusz Rozwadowski erblickte er auf dessen Landgut das Licht der Welt. Seine militärische Karriere begann in der österreichisch-ungarischen Armee. Im Ersten Weltkrieg diente er an der russischen und der italienischen Front. Seit 1918 gehörte er der polnischen Armee an. Er nahm im polnisch-sowjetischen Krieg als Befehlshaber des 12. Kavallerie-Regiments teil und wurde in der Schlacht bei Komarowo verletzt.
Später arbeitete er u. a. als Reitinstruktor in der Offiziers-Artillerieschule in Warschau (1922–1923), nahm an den Olympischen Spielen in Paris 1924 in der Reitkategorie teil und war Quartiermeister und stellvertretender Befehlshaber des 8. Kavallerie-Regiments (1924–1926) sowie Führer der polnischen Reiterequipe bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936[1]. Von 1927 bis 1938 war Komorowski Befehlshaber des 9. Kavallerie-Regiments in Trembowla und in den Jahren 1938–1939 Kommandant des Kavallerie-Ausbildungszentrums in Grudziądz.
Im Septemberkrieg 1939 war er erst Kommandant des Zentrums für Reserveeinheiten der Kavallerie in Garwolin und nahm dann als Stellvertreter des Kommandanten der Kombinierten Kavalleriebrigade, des Oberst Adam Zakrzewski, mit der Armee Lublin am Krieg teil.
Während der Besatzung war er im Untergrund zunächst Kommandant des Bereichs Krakau im Verband für den Bewaffneten Kampf (poln. ZWZ – Związek Walki Zbrojnej), seit Mai 1940 war er als Brigadegeneral tätig; nach seiner Aufdeckung und einer erfolgreichen Flucht nach Warschau wurde er zum Stellvertreter des Hauptkommandanten des ZWZ – des Kommandanten der Polnischen Heimatarmee. Am 1. Juli 1943 (formal am 17. Juli) wurde er selbst Kommandant der Polnischen Heimatarmee. Im März 1944 wurde er zum Divisionsgeneral. Er traf die Entscheidung über die Durchführung des Warschauer Aufstands von 1944:
„SOLDATEN DER HAUPTSTADT! Ich habe heute den von Euch sehnlichst erwarteten Befehl gegeben, den offenen Kampf mit den ewigen Feinden Polens, den deutschen Eindringlingen, aufzunehmen. Nach nahezu fünf Jahren harter Kämpfe tretet Ihr heute an, um dem Vaterland die Freiheit wiederzugeben und die deutschen Verbrecher für den Terror und die Verbrechen auf polnischen Gebieten angemessen zu bestrafen“.
Ab dem 30. September 1944 war Bór-Komorowski der Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte. Nach der Niederlage des Warschauer Aufstands begab er sich in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Nach dem Krieg ging er ins Exil nach Großbritannien, wo er bis 1946 der Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte im Westen war. In Jahren 1947–1949 fungierte er als Premierminister der Exilregierung. Seit Juli 1956 gehörte er dem Dreierrat der polnischen Exilregierung an. Bór-Komorowski wurde auf dem Friedhof Gunnersbury in London bestattet.
- Orden des Weißen Adlers (posthum, 1995)
- Kommandeurkreuz des Militärverdienstordens Virtuti Militari
- Ritterkreuz des Militärverdienstordens Virtuti Militari
- Goldenes Kreuz des Militärverdienstordens Virtuti Militari
- Silbernes Kreuz des Militärverdienstordens Virtuti Militari
- Großes Kreuz des Ordens Polonia Restituta
- Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta
- Tapferkeitskreuz – dreimal
- Goldenes Verdienstkreuz mit Schwertern
- Goldenes Verdienstkreuz
- Silbernes Verdienstkreuz
- General Bór-Komorowski hatte einen Grafentitel und stammte aus einer Adelsfamilie mit dem Wappen Korczak.
- 2004 wurde Tadeusz Bór-Komorowski posthum der Titel eines Ehrenbürgers der Stadt Głowno verliehen.
Lebenslauf:
Clarence Felician Chinniah, geb. 1951, gest. am 8. Januar 2009 in Warschau – sri-lankischer Diplomat, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka in Polen.
Seine diplomatische Mission führte er als Botschafter seit dem 30. August 2007.
Lebenslauf:
Ryszard Stefan Dembiński (24. Februar 1924 – 29. Juni 2008) wurde zusammen mit seiner Mutter von den Sowjets nach Kasachstan deportiert. Während des Zweiten Weltkrieges schloss er sich der Polnischen Armee von General Władysław Anders an und nahm als Soldat der 1. Panzerdivision unter der Leitung von General Stanisław Maczek an der Befreiung von Frankreich, Belgien und den Niederlanden teil. Nach dem Krieg blieb Ryszard Dembiński im Exil in London, wo er viele Jahre als Sekretär, Redaktionsmitglied und Vorsitzender des Redaktionsausschusses der polnischen Zeitschrift „Przegląd Kawalerii i Broni Pancernej“ arbeitete. Er war im Polnischen Institut und im General-Sikorski-Museum in London tätig. Seit 1999 bekleidete er die Ehrenfunktion eines Mitglieds des Rates für Archiverbe beim polnischen Kulturminister, des Rates für das Studium des polnischen Untergrundstaats sowie des Ehrenausschusses des Ordens Polonia Restituta.
Das Unternehmen BONGO organisierte die Rückholung der Leichen der Ehegatten Dembiński– des Rittmeisters Ryszard Stefan Dembiński und seiner Ehefrau Wanda Róża, Gräfin Raczyńska des Wappens Nałęcz. Nach der Überführung der Leichen von London nach Posen wurde das Ehepaar im Grabgewölbe der Familie Raczyński in Rogalin bestattet.
Lebenslauf:
Wanda DEMBIŃSKA, geb. Raczyńska (30.09.1933 – 02.02.2016) – Tochter des Präsidenten der Republik Polen Edward Raczyński, eine echte Dame von Welt mit großer Lebensweisheit. Sie hatte das Glück, viele berühmte polnische Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts kennenzulernen, und war eine wichtige Augenzeugin der polnischen Geschichte. Ihre Mitmenschen behandelte sie immer mit großem Respekt und Höflichkeit. Humorvoll und heiter, mit erstaunlicher Willensstärke, ertrug sie eine schwere, unheilbare Krankheit. Ihr fester und leidenschaftlicher Glaube an Gott war ihr dabei eine große Hilfe.
Das Unternehmen BONGO organisierte die Rückholung der Leichen der Ehegatten Dembiński– des Rittmeisters Ryszard Stefan Dembiński und seiner Ehefrau Wanda Róża, Gräfin Raczyńska des Wappens Nałęcz. Nach der Überführung der Leichen von London nach Posen wurde das Ehepaar im Grabgewölbe der Familie Raczyński in Rogalin bestattet.
Lebenslauf:
Józef Haller von Hallenburg (geb. am 13. August 1873 in Jurczyce, gest. am 4. Juni 1960 in London) war ein General der polnischen Armee, Legionär, Pfadfinderleiter, Vorsitzender des Polnischen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbandes (poln. Związek Harcerstwa Polskiego, ZHP), ein politischer und gesellschaftlicher Aktivist und ein Cousin des Generals Stanisław Haller von Hallenburg.
Haller wurde am 13. August 1873 auf dem Familiengut Jurczyce bei Krakau (Gemeinde Skawina) als drittes Kind des Aristokraten und Gutsbesitzers Henryk Haller von Hallenburg und seiner Gemahlin Olga geb. Treter geboren. Er stammte in direkter Linie von Jan Haller ab, einem Buchhändler und Eigentümer des ersten Verlagshauses in Polen im 16. Jahrhundert. Józefs jüngerer Bruder Cezary wurde später zum Abgeordneten im österreichischen Parlament und zum Hauptmann der polnischen Armee.
Im Jahre 1882 zog die Familie nach Lemberg, wo Haller das Deutsche Gymnasium besuchte. Nach Beendigung der Ausbildung in Lemberg ging er nach Kaschau (heute Slowakei), wo er die Militärische Realschule besuchte, und danach nach Mährisch Weißkirchen in Mähren, wo er an der Höheren Militärischen Realschule studierte, die auch von österreichischen Erzherzögen besucht wurde. Nach dem Abitur nahm er das Studium an der Artilleriefakultät der Technischen Akademie in Wien auf.
Im Jahre 1903 heiratete er Aleksandra Sala; 1906 wurde sein Sohn Eryk geboren.
Nach Abschluss des Studiums wurde Józef Haller zum Leutnant und nahm den 15-jährigen Dienst in der österreichischen Armee auf. 1895–1910 diente er im 11. Artillerieregiment, das in Lemberg und Stanislau stationiert war. Er bekleidete die Funktion eines Kursleiters und dann eines Kommandanten in einer einjährigen freiwilligen Schule für Artillerieoffiziere, die er reformierte, indem er demoralisierte Berufsoffiziere von Kursleiterposten entfernte und sie durch Freiwillige ersetzte. Trotz Unannehmlichkeiten von Seiten seiner Vorgesetzten führte er in den Offiziersschulen die polnische Sprache ein. Er berief sich dabei auf die Beschlüsse des Wiener Kongresses, die den Gebrauch der polnischen Sprache in der Armee erlaubten. Für seine Leistungen wurde ihm die höchste militärische Auszeichnung Österreichs, die Militär-Verdienstmedaille (Signum Laudis)[1] verliehen.
1910 trat er mit folgenden Worten aus der österreichisch-ungarischen Armee aus: „Ich konnte nichts mehr Neues lernen, so verließ ich die Armee, um meinem Vaterlande auf eine andere Weise zu dienen“.
Nach dem Abschied aus dem Heer widmete er sich der gesellschaftlichen Arbeit. Er war in einer Genossenschaftsbewegung tätig, wo er bedeutende Erfolge erzielte. 1912 wurde er Inspektor in einem Bauernkreisverein, wo er sich u. a. mit der Veranstaltung von Agrar-, Zucht- und Molkereischulungen beschäftigte. Er war auch in der sich seit 1911 entwickelnden Pfadfinderbewegung und in der Turnbewegung „Sokół“ („Falke“) aktiv. Haller war für die Militarisierung von „Sokół“ und für die Polonisierung der Pfadfinderbewegung verantwortlich.
Seit Mitte 1912 arbeitete er intensiv als Militärinstrukteur: Er gründete Sokół-Gruppen und führte geheime Soldaten-, Offizier- und Unteroffizierkurse für polnische Jugendliche durch. 1913 entwarf er mit seinen Kollegen Muster von Pfadfinderabzeichen und entwickelte Begriffe, die von der polnischen Pfadfinderbewegung teilweise bis heute gebraucht werden. Einen besonderen Beitrag leistete er zur Entstehung des Pfadfinderkreuzes, indem er die Verbindung des Malteserkreuzes mit dem polnischen Orden Virtuti Militari vorschlug.
Der Ausbruch des ersten Weltkrieges diente den Mitgliedern polnischer paramilitärischer patriotischer Organisationen als Signal zur Mobilisierung. Am 27. August 1914 erging ein Befehl zur Bildung von Polnischen Legionen und in Lemberg wurde die sog. Ostlegion unter der Leitung von General Adam Pietraszkiewicz gebildet. Haller, der aus der Einberufung zur österreichischen Armee ausgeschlossen war, wurde zum Hauptorganisator dieser Gruppierung, die aus der Vereinigung von Falkenbewegung, Bauernbewegung und einem Teil der Schützenbewegung gebildet wurde. Die Niederlagen der österreichischen Armee in Galizien zu dieser Zeit hatten die Besetzung von Lemberg und Ostgalizien durch die russische Armee zur Folge. Die Legion musste in die Gegend von Mszana Dolna evakuiert werden. Allerdings hatte die endgültig geformte Ostlegion an den Kämpfen nicht teilgenommen. Wegen des schwindenden Kampfgeistes und der Verweigerung des vom österreichischen Oberbefehl verlangten Eides gegenüber dem Kaiser wurde die Legion aufgelöst.
Józef Haller übernahm die Führung über die Soldaten, die weiter in Polnischen Legionen gegen Russland kämpfen wollten. Nach der Umformung und Ergänzung der Reihen mit neuen Freiwilligen wurde er zum Kommandanten des 3. Legionen-Regiments und zum Oberstleutnant befördert. Am 30. September 1914 brach er mit seiner Einheit aus Krakau an die Front in den Ostkarpaten auf. Unter äußerst schwierigen geografischen und klimatischen Bedingungen unterstützte seine Brigade die Verteidigung der Karpatenpässe und schützte die ungarische Grenze vor dem Angriff der Russen.
Anfang Oktober 1914 erreichte die Brigade das Karpatengebirge auf der ungarischen Seite. Am 12. Oktober eroberten die Fußtruppen des 3. Regiments unter der Leitung von Haller das Dorf Rafajlowa in Galizien. Die Hauptkräfte der Legionen erreichten Rafajlowa am 22. und 23. Oktober über einen durch die polnischen Sappeure gebauten Weg, der durch die Pässe beim Berg Pantyr in Gorgany führte (nach dem Krieg bekannt als Legionenpass und Legionenweg), und begannen mit dem Angriff in Richtung Stanislau. Am 24. Oktober eroberten sie Nadworna, am 29. Oktober nahmen sie an einer Schlacht bei Molotkovo teil und zogen sich nach schweren Verlusten erneut nach Rafajlowa zurück. Im November wurde die Brigade in zwei Teile aufgeteilt, die Truppen unter der Führung von Haller blieben in Rafajlowa, weitere Truppen kämpften in der Huzulei und der Nordbukowina.
Am 24. Januar 1915 griffen die Russen in der Nacht die Posten des 3. Legionen-Regiments an. Trotz der anfänglichen Überraschung wehrten die Legionäre dank der Gelassenheit und Tapferkeit ihres Kommandanten den Feind ab und nahmen viele Gefangene. Die Russen erlitten bedeutende Verluste. In den aufreibenden Kämpfen war jedoch auch die Hälfte der Soldaten der polnischen Brigade gefallen.
Nachdem die Angriffe abgewehrt worden waren und sich die Frontlinie stabilisiert hatte, übergab Oberleutnant Haller die Führung des 3. Regimentes an Major Minkiewicz und verblieb als Adjutant des Befehlshabers in der 2. Brigade. Am 14. März 1915 wurde er zum Oberst befördert.
Im Mai 1915 wurde Haller in einem Autounfall bei Częstochowa schwer verletzt und musste zehn Monate in einem Militärkrankenhaus verbringen. Im Frühling 1916 wurde er Mitglied des Oberstenrates, der sich aus Befehlshabern von Legioneneinheiten zusammensetzte und in Opposition zum proösterreichischen Legionenkommando stand. Im Juli 1916 wurde er zum Kommandanten der 2. Brigade der Legionen ernannt. Nach der Eidkrise im Juli 1917 übernahm Haller die Führung der 2. Brigade, die sich dem Österreich unterstehenden Polnischen Hilfskorps anschloss.
Aus Protest gegen die Bestimmungen des Friedens von Brest-Litowsk durchbrach Haller mit seiner 2. Brigade am 15. Februar 1918 die russisch-österreichische Frontlinie bei Rarancza und vereinigte sich mit polnischen Formationen in Russland. Er wurde zum Befehlshaber der neu gebildeten 5. Polnischen Schützendivision und übernahm am 28. März 1918 die Leitung über das ganze 2. Polnische Korps in der Ukraine. Am 7. April 1918 wurde er zum vollen General befördert.
Die Anwesenheit polnischer Truppen in der Ukraine wurde von den Deutschen als Verletzung der Bedingungen des Friedens von Brest-Litowsk gesehen. In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1918 griffen zahlenmäßig deutlich überlegene deutsche Truppen die polnischen Truppen bei Kaniow an. Nach tagelangem Kampf und der Erschöpfung seiner Munitionsreserven war das 2. Polnische Korps gezwungen, die Waffen niederzulegen. Die deutschen Verluste betrugen ca. 1500 Tote und Verwundete, die polnischen Verluste dagegen nicht mehr als 1000 Mann. Nach der Kapitulation des Korps gelang es dem General, die Gefangenschaft zu vermeiden und unter dem falschen Namen „Mazowiecki“ über Kiew nach Moskau zu fliehen, wo er den Vorsitz des Polnischen Militärkomitees übernahm.
Im Juli 1918 reiste Haller über Karelien und Murmansk nach Frankreich, wo er am 4. November 1918 vom Polnischen Nationalkomitee den Auftrag bekam, eine polnische Armee zu organisieren. Die polnische Armee wurde aus polnischen Freiwilligen, die in der französischen Armee gedient hatten, aus polnischen Kriegsgefangenen der österreichisch-ungarischen und deutschen Armee (ca. 35.000 Mann) sowie aus einigen polnischsprachigen Freiwilligen aus den USA (22.000 Mann aus dem Kościuszko-Lager) und sogar aus Brasilien (300 Mann) gebildet. In politischer Hinsicht war die Armee seit dem 23. Februar 1918 dem Polnischen Nationalkomitee untergeordnet. Am 28. September 1918 wurde diese sogenannte Blaue Armee von den Staaten der Entente als die einzige rechtmäßige und alliierte polnische Armee anerkannt.
1918 kämpften einige Truppen der Armee unter Hallers Befehl (das 1. Polnische Schützen-Regiment ab Juli 1918 und ab Oktober die gesamte 1. Polnische Schützen-Division) an der Westfront in den Vogesen und der Champagne gegen die Deutschen.
Die Armee wurde trotz des Kriegsendes weiter vergrößert, so dass ihre endgültige Stärke 100.000 Mann erreichte. Die Armee wurde vollständig von Frankreich ausgerüstet und zeichnete sich durch eine große Kampfkraft aus. Bis Juni 1919 wurde sie samt Ausrüstung schrittweise über Danzig nach Polen verbracht. Die moderne Waffentechnik der Blauen Armee, insbesondere Flugzeuge und Panzer vom Typ Renault FT-17, stärkten das im Aufbau befindliche polnische Heer. General Haller selbst erreichte Warschau am 21. April 1919, wurde von der Bevölkerung als Nationalheld begrüßt und vom Magistrat der Stadt Warschau zum Ehrenbürger ernannt.
Da die Blaue Armee eine einheitliche, gut ausgerüstete, große Einsatzgruppe innerhalb der wiederhergestellten polnischen Armee darstellte, beschloss das Oberkommando, sie nicht in kleinere Einheiten aufzuteilen. Die ganze Blaue Armee wurde an die Front des polnisch-ukrainischen Krieges gesandt. In siegreichen Kämpfen gegen das ukrainische Heer erreichte die Haller-Armee über Ostgalizien und Wolyn den Fluss Zbrucz. Allerdings wurde General Haller selbst im Juli an die deutsch-polnische Grenze entsandt, um die Leitung an der südwestlichen Front zu übernehmen.
Im Oktober 1919 wurde Haller beauftragt, die Pommersche Front zu führen, die mit dem Zweck der friedlichen und planmäßigen Übergabe von Pommern an Polen gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags gebildet wurde. Die Abtretung von pommerschen Gebieten begann wie geplant am 18. Januar 1920 mit der Übernahme von Thorn (Toruń) durch die Truppen der 16. Pommerschen Infanterie-Division. Die einzelnen Ortschaften wurden bis zum 11. Februar 1920 von den sich zurückziehenden deutschen Truppen übernommen. Am 11. Februar 1920 verließen die letzten Soldaten Danzig.
Trotz einiger Zwischenfälle, darunter einiger Versuche bewaffneten Widerstands sowie zahlreicher Sabotageakte, erfolgte die Übergabe von Pommern an Polen ohne größere Probleme. Am 10. Februar 1920 erschien General Haller mit dem Innenminister Stanisław Wojciechowski und der neuen Verwaltung der Woiwodschaft Pommern in Puck, wo er bei der feierlichen Zeremonie der „Heirat Polens mit dem Meer“ die Hauptperson war.
1920 wurde Haller zum Generalinspekteur der Freiwilligenarmee ernannt, die er hervorragend organisieren konnte. Im Krieg zwischen der Sowjetunion und Polen standen seine Truppen in der Schlacht bei Warschau im Vorfeld der polnischen Hauptstadt. Haller wurde auch Mitglied des Rates für Staatsverteidigung (Juli–August 1920) und war zum Ende des Kriegs Kommandant der Nordostfront.
Nach dem Krieg war Haller u. a. Generalinspekteur der Artillerie (1920–1926), Vorsitzender der Obersten Militärischen Gutachterkommission, Mitglied des Kriegsrates, Vorsitzender des Hallerverbandes und vom 3. Juli 1920 bis zum 4. Februar 1923 Vorsitzender des Polnischen Pfadfinderverbandes. In den Jahren 1922–1927 war er für die Christdemokraten Abgeordneter im Sejm, dem polnischen Parlament..
Wegen seiner nationalistischen Ansichten hielt man ihn für einen Mitverantwortlichen für die antijüdischen Ausschreitungen in Częstochowa im Jahre 1919, an denen Soldaten der Blauen Armee beteiligt waren, sowie für die Hetzjagd gegen den Präsidenten Gabriel Narutowicz, der angeblich mit „nichtpolnischen“ Stimmen gewählt worden sei.
Gen. Haller verurteilte den Maiputsch von Józef Piłsudzki im Jahr 1926 und wurde am 31. Juli jenes Jahres in den Ruhestand versetzt.
In den 20er Jahren ließ er sich mit seiner Frau Aleksandra und seinem Sohn Eryk in Pommern auf seinem Gut Gorzuchowo bei Chełmno nieder. 1933 reiste er in die Vereinigten Staaten, um den Veteranen und Invaliden der Blauen Armee zu helfen.
In den Jahren 1936–1939 war er einer der Organisatoren und Anführer der Front von Morges, die sich gegen Piłsudzkis Sanacja-Regime stellte. Auf dem Konstitutionskongress der Partei der Arbeit am 10. Oktober 1937wurde er zum Vorsitzenden des Hauptrates der Partei ernannt.
Gen. Haller hatte hervorragende Beziehungen zum akademischen Nachwuchs. Als Anerkennung seiner Verdienste für das polnische Volk, insbesondere für ein polnisches Pommern, verlieh ihm die Studentenverbindung „Baltia“ der Universität Posen 1921 zusammen mit Prof. Jan Kasprowicz, Prof. Edward Taylor (Kurator von Baltia von Seiten der Universität), Pfarrer Dr. Józef Prądzyński (Seelsorger der Studentenverbindung) und anderen den Titel Philister honoris causa und Protektor von „Baltia“. Schirmherr und Erster Philister der Verbindung wurde Roman Dmowski.
Józef Haller war der erste und langjährige Präsident des Philisterkreises von „Baltia“, Protektor und Mitveranstalter des jährlichen Balls der Studentenverbindung auf dem Artushof in Thorn und Spender eines Grundstücks im pommerschen Dorf Hallerowie, wo Sommerlager der Studentenverbindung „Baltia“ stattfanden. Häufig besuchte er mit seinem Sohn Eryk, einem Mitglied der Studentenverbindung „Corona“, Burschenschaftsfestee und andere von „Baltia“ veranstaltete Feiern.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges entkam Haller über Rumänien nach Frankreich, wo er sich dem neuen Oberhaupt der polnischen Exilregierung, Władysław Sikorski, zur Verfügung stellte und zum Vorsitzenden der Registerkommission gewählt wurde. In den ersten Novembertagen 1939 wurde er zum Minister ohne Arbeitsbereich ernannt. Zur Jahreswende 1939/1940 reiste er wieder nach Amerika, um polnische Emigranten zu überreden, sich der Polnischen Armee, die in Frankreich gebildet wurde, anzuschließen.
Nach der Niederlage Frankreichs begab er sich über Spanien und Portugal nach Großbritannien, wo er in den Jahren 1940–1943 die Stellung eines Kultusministers in der polnischen Exilregierung innehatte.
Nach Kriegsende blieb der legendäre „Blaue General“ im Exil und ließ sich in London nieder, wo er am 4. Juni 1960 im Alter von 87 Jahren starb. Bestattet wurde er auf dem Friedhof Gunnersbury. Auf Initiative der polnischen Pfadfindergruppe „Biali“ wurden seine sterblichen Überreste am 23. April 1993 nach Polen überführt und in der Krypta der Garnisonskirche zur Heiligen Agnes bestattet.
Beförderungen
- Hauptmann der Artillerie – 1909
- Hauptmann der Infanterie – 18. Oktober 1914
- Major der Infanterie – 25. Oktober 1914
- Oberstleutnant der Infanterie – 20. November 1914
- Oberst der Infanterie – 14. März 1915 (2. Platz auf der Dienstalterliste der Offiziere der Polnischen Legionen vom 12. April 1917)
- Brigadegeneral – 7. April 1918
- Divisionsgeneral – 29. November 1918
- Waffengeneral – 10. Juni 1920
Orden und Auszeichnungen
- Orden des Weißen Adlers
- Silbernes Kreuz des Militärverdienstordens Virtuti Militari
- Kommandorkreuz des Ordens Polonia Restituta[3]
- apferkeitskreuz (viermal)
- Militärischer Verdienstorden (Österreich-Ungarn)
- Ehrenlegion der 2. Klasse (Frankreich)
- Kriegskreuz (Frankreich)
- Orden der italienischen Krone der 2. Klasse (Italien)
- Freiheitskreuz der 2. Klasse (Estland)
Lebenslauf:
Anna Maria Jacobini (Rom, 27.02.1958 – Krakau, 29.07.2016) war eine italienische Journalistin.
Jacobini arbeitete im Vatikan als Korrespondentin für das Programm „La vita in diretta“ von Rai 1. Die bekannte Reporterin kam nach Krakau, um für zwei Programme des öffentlichen italienischen Fernsehens zu berichten.
Sie hielt sich zum Weltjugendtag 2016 als Korrespondentin für „La vita in diretta“ in Krakau auf, als sie dort an einem Herzinfarkt verstarb.
Lebenslauf:
Jan Wojciech Kiwerski (Deckname „Oliwa“, geb. am 23. Mai 1910, gest. am 18. April 1944), polnischer Militär, Offizier der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, AK), ab 11. Februar 1944 der Kommandeur der 27. AK-Infanterie-Division Wolhynien.
Er wurde am 23. Mai 1910 in Krakau als Sohn eines Arztes geboren. Als er neun Jahre alt war, starb sein Vater, fünf Jahre auch später seine Mutter. Nach dem Tod seiner Eltern wurde er im Alter von 14 Jahren in das Kadettenkorps Nr. 2 aufgenommen. Im Juni 1928 bestand er das Abitur mit Auszeichnung. Als einer der besten Absolventen nahm er das Recht in Anspruch, seine zukünftige Waffengattung selbst auszuwählen, und trat den Sappeuren bei.
Die Fähnrichschule für Militäringenieure in Warschau schloss er im August 1931 mit dem Dienstgrad eines Unterleutnants ab und trat den Dienst beim 3. Sappeurbataillon in Wilna an. Von Wilna aus wurde er 1934 nach Kasan in das Brücken-Bataillon verlegt. Er befehligte dort einen Zug Soldaten bis zum Juli 1937, d. h. bis zu seiner Aufnahme in die Höhere Kriegsschule in Warschau. Dieses Studium schloss er am 18. August 1939 (18. Promotion) auf dem Rang eines Kapitäns ab und wurde somit zu einem der damals jüngsten Offiziere der Polnischen Armee mit diesem Dienstgrad.
Während des Septemberkriegs war er in der Selbstständigen Einsatzgruppe „Narew“ und dann in der Operativen Einsatzgruppe „Polesie“ tätig. Nach der Kapitulation bei Kock (5. Oktober) erlaubte der polnische General Kleeberg seinen Soldaten, die nicht in Kriegsgefangenschaft gehen wollten, das Feld zu verlassen. Jan Kiwerski nutzte diese Erlaubnis. Im November 1939 erreichte er Warschau. Ab Dezember 1939 gehörte er zu dem von Major Niepokólczycki gegründeten und geleiteten sog. Diversionsstab der Organisation „Dienst für den Sieg Polens“ (Służba Zwycięstwu Polski). Ab 1942 war er Kommandeur der Dispositionstruppen, dann verschiedener Einheiten („Motor“ – „Sztuka“) der Diversionsabteilung des Hauptkommandos der Heimatarmee. Kiwerski nutzte dabei die Decknamen „Ziomek“, „Rudzki“, „Kalinowski“, „Lipiński“, später auch „Dyrektor“. Im November 1942 wurde er zum Major befördert. Oft befehligte er seine Soldatengruppen persönlich während ihrer Sabotageaktionen.
Im Dezember 1943 wurde Major „Oliwa“ für das Amt des Stabschefs des Bezirks Wolhynien nominiert. Er begab sich darum nach Wolhynien, um sich einen Überblick über die dortige Lage zu verschaffen. Am 2. Februar 1944 kehrte „Oliwa“ wieder nach Kowel zurück und am 5. Februar 1944 erreichte er das Hauptquartier von Oberst „Luboń“. Gemäß den von „Oliwa“ überbrachten Befehlen begab sich Oberst „Luboń“ nach Warschau, um dort einen neuen Posten zu bekleiden, während Major „Oliwa“ das Kommando im Bezirk Wolhynien übernahm. Ab dem 11. Februar 1944 befehligte er die aus dem 27. Bezirk stammenden Kräfte der Wolhynischen Infanterie-Division der Heimatarmee.
In Wolhynien fiel Major „Oliwa“ als ein sehr guter Kommandant auf, der seine ganze bisher gesammelte Erfahrung und alle gewonnenen Fähigkeiten zum Einsatz brachte. Er machte sich schnell und gründlich mit den einzelnen Divisionsabteilungen und ihren Kampffähigkeiten vertraut und brachte im Bereich der Soldatenschulung neue Werte ein. Er genoss den Respekt seiner Soldaten und erfreute sich bei ihnen als Kommandant wegen seiner Entschlossenheit und Zuverlässigkeit großer Beliebtheit.
Das Grab von Jan Kiwerski auf dem Militärfriedhof Powązki in Warschau
Jan Wojciech Kiwerski fiel unter bis heute nicht vollständig geklärten Umständen am Mittag des 18. April 1944 in der Nähe des Gehöfts Dobry Kraj. Er wurde in der Nähe der Jägerhütte Stenscharytschi im Mosyrer Wald in Wolhynien begraben.
Im September 1989 wurde seine Leiche exhumiert und vorläufig in der Garnisonskirche in Warschau untergebracht. Am 21 April 1990 wurden seine Überreste im Gräberquartier des AK-Pfadfinder-Bataillons „Zośka“ auf dem Militärfriedhof Powązki in Warschau feierlich beigesetzt. Mit ihm wurden zwei andere Soldaten bestattet, die bei der Rückeroberung von Kiwerskis Leiche in Wolhynien gefallen waren.
Am 20. April 1990 wurde Jan Kiwerski vom Präsidenten der Republik Polen zum Brigadegeneral befördert.
Jan Wojciech Kiwerski „Oliwa“ wurde mit dem Kreuz Virtuti Militari der 4. und 5. Klasse und mit dem Tapferkeitsorden ausgezeichnet.
Lebenslauf:
Jan Jerzy Kulczyk (24.06.1950 – 29.07.2015) – polnischer Unternehmer, Eigentümer des Unternehmens Kulczyk Holding sowie der Investitionsgruppe Kulczyk Investments. Im Jahre 2012 platzierte die amerikanische Zeitschrift Forbes Jan Kulczyk an der Spitze der Liste der reichsten polnischen Geschäftsleute. Im Jahre 2013 setzte Forbes Kulczyk auf den 384. Platz der Liste der reichsten Menschen der Welt und schätzte sein Vermögen auf 3,5 Milliarden US-Dollar.
Jan Kulczyk erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta, die Ehrenperle der polnischen Wirtschaft in der Kategorie Wirtschaft und den Titel eines Patrons der Kultur.
Im Juli 2015 überführte die Firma BONGO den Leichnam des reichsten Polen, Jan Kulczyk, von Wien nach Posen.
Lebenslauf:
Die geborene Julia Ledóchowska war eine Tochter von Antoni Ledóchowski (1823–1885), einem Offizier in der österreichischen Armee, und Józefina geb. Salis-Zizers (1831–1909), die Schwester der Seligen Maria Teresa Ledóchowska sowie von Włodzimierz Ledóchowski, und eine Nichte von Mieczysław Halka Ledóchowski.
Als Julia 18 Jahre alt war, zog sie mit ihrer Familie nach Lipnica Dolna bei Bochnia (Gutshof der Familie Ledóchowski). Drei Jahre später trat sie dem Ursulinenkloster in Krakau bei und nahm den Ordensnamen Ursula an.
Im Jahre 1907, nachdem sie den Segen von Papst Pius X erhalten hatte, zog sie zusammen mit zwei Ordensschwestern nach St. Petersburg, um dort das Internat des polnischen Gymnasiums zu leiten. Im Jahr 1910 wurde auch ein Gemeindehaus sowie ein Mädchengymnasium mit Internat gegründet. Vier Jahre später wurde Mutter Ursula infolge des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs aus Russland ausgewiesen. Ursula Ledóchowska ging nach Stockholm, dann nach Dänemark.
In Skandinavien setzte sie ihre pädagogische Arbeit fort – sie gründete eine Mädchenschule und ein Kinderheim für die Waisen polnischer Immigranten, sie arbeitete mit dem in der Schweiz von Henryk Sienkiewicz gegründeten Komitee zur Hilfe für Kriegsopfer zusammen und bemühte sich, das Bewusstsein der Skandinavier für die Frage der polnischen Unabhängigkeit zu sensibilisieren.
Im Jahre 1920 kehrten die St. Petersburger Ursulinen nach Polen zurück und ließen sich in Pniewy bei Posen nieder. Kurz danach gestattete ihnen Papst Benedikt XV. die Umwandlung ihrer Gemeinschaft in die Ordensgemeinschaft der Ursulinen vom Herzen Jesu im Todeskampf, die sich zum Ziel machte, die Ursulinen-Spiritualität und die Tradition der Bildungsarbeit als bevorzugtes Instrument der Evangelisierung zu beleben. Zu diesem Zweck waren die Ursulinen vom Herzen Jesu im Todeskampf, wegen der Farbe ihres Habits graue Ursulinen genannt, nicht nur in Polen, sondern auch in Italien und Frankreich aktiv.
Am 1. Januar 1925 gründete Ursula in Pniewy den ersten Eucharistischen Kinderkreuzzug in Polen.
Für ihre Aufopferung für andere (besonders Kinder) und für ihre seelische Gelassenheit, die sie selbst als Zeugnis ihrer Beziehung zu Christus betrachtete, wurde sie allerseits geschätzt und respektiert. Als sie während eines Besuchs im Rom starb, sagten die Menschen „Eine Heilige ist gestorben“.
Mutter Ursula wurde von Papst Johannes Paul II. am 20. Juni 1983 in Posen selig- und am 18. Mai 2003 im Rom heiliggesprochen. An ihrem 50. Todestag im Jahr 1989 wurde der unverweste Leichnam der heiligen Ursula von Rom nach Pniewy überführt und in der Kapelle des Mutterhauses beigesetzt.
Nach ihr wurden unter anderem Pfarreien im Lubliner Viertel Węglin, im Bromberger Miedzyń, im Danziger Chełm und im Gdingener Chwarzno benannt
Lebenslauf:
Witold Małcużyński (geb. 10. August 1914 in Warschau, gest. am 17. Juli 1977 auf Mallorca), polnischer Pianist.
Absolvent des Jan-Zamoyski-Gymnasiums in Warschau (1932). [1] Ab dem Alter von 10 Jahren (1924) erhielt er Klavierunterricht am Warschauer Konservatorium. Er war Schüler von Józef Turczyński und Ignacy Paderewski. 1937 gewann er den dritten Preis beim III. Internationalen Fryderyk-Chopin-Klavierwettbewerb. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er in die Kunst- und Propagandasektion berufen, besuchte polnische Militärlager und gab Konzerte in Paris. Vor dem deutschen Einmarsch in Frankreich verließen er und seine Frau das Land in einem versiegelten Waggon und entkamen nach Portugal. Im Oktober 1940 ging er nach Argentinien und auf Tournee in Südamerika, wo er große Erfolge feierte. Im April 1942 reiste er in die Vereinigten Staaten, er gab Konzerte in New York, Boston, Chicago, San Francisco und vielen anderen Städten. Im März 1945 kam er nach England und begann mit der Aufnahme seiner ersten Alben, die zu einer der Hauptquellen seiner Beliebtheit wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich in der Schweiz nieder. 1949 ging er wieder in die USA, um mit einem Recital in New York das Chopin-Jahr einzuläuten. Er bereiste Amerika, Australien, Indien und Europa und trat mehrmals in Polen auf. Witold Małcużyński trug dazu bei, dass die Waweler Schätze und andere unbezahlbare Erinnerungsstücke der Nationalkultur, die während des Kriegs zur Aufbewahrung nach Kanada überführt worden waren, von den kanadischen Behörden an Polen zurückgegeben wurden. Er starb am 17. Juli 1977 auf Mallorca.
Małcużyńskis Repertoire umfasste klassische und romantische Werke, insbesondere von Fryderyk Chopin.
Er war der Bruder des Abgeordneten und Publizisten Karol Małcużyński.
Er war der erste Pole, der (in den 50er und 60er Jahren) von B.K.S. Iyengar im Joga unterrichtet wurde, welches Małcużyński zur Vorbereitung vor Konzerten praktizierte.
Lebenslauf:
Alan P. Merriam war ein US-amerikanischer Musikethnologe. Er starb bei einem Flugzeugabsturz am Flughafen Okęcie im Jahr 1980.
Lebenslauf:
Waldemar Milewicz (geb. am 20. August 1956 in Dobre Miasto, gest. am 7. Mai 2004 in Latifiya) war ein TV-Journalist, Reporter und Kriegsberichterstatter.
Milewicz absolvierte ein Psychologiestudium. 1981 begann er seine Arbeit im Polnischen Fernsehen als Redakteur und Dokumentarist bei der Nachrichtensendung Dziennik Telewizyjny. Ab 1988 war er Leiter der Redaktion für Austausch und Auslandskorrespondenten in der Direktion für Informationsprogramme. 1991 wurde er Journalist der Auslandsabteilung der Fernsehinformationsagentur TAI und ab 1992 arbeitete er als Journalist in der Auslandsabteilung der Nachrichtensendung „Wiadomości”.
Er war Kriegskorrespondent und berichtete über bewaffnete Konflikte und große Katastrophen, u. a. aus Bosnien, Tschetschenien, dem Kosovo, Abchasien, Ruanda, Kambodscha, Somalia, Äthiopien, Rumänien, der Türkei und Spanien. Er wurde u. a. durch eine Reihe von Fernsehreportagen mit dem Titel „Dziwny jest ten świat” (dt. „Eine seltsame Welt“) bekannt. Seine Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, u. a viermal vom Präsidenten des Polnischen Fernsehens. Er erhielt den Titel Journalist des Jahres und war Preisträger von Wiktor, dem Polnischem Pulitzerpreis, Telekamera und Grand Press. Die Johns Hopkins University verlieh ihm den SAIS-Ciba Prize for Excellence in Journalism. Anlässlich des 50. Jahrestages des öffentlichen polnischen Fernsehens verlieh ihm der polnische Staatspräsidenten das Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta. Im Jahre 2003 berichtete er über den Zweiten Golfkrieg.
Er wurde am 7. Mai 2004 im Irak getötet, als das Auto des polnischen Journalistenteams auf dem Weg von Bagdad nach Kerbela und Nadschaf mit einem Maschinengewehr unter Beschuss genommen wurde (der Mord wurde Salah Chabbas zugerechnet). Gemeinsam mit ihm wurde der polnisch-algerische Filmeditor Mounir Bouamrane getötet, der Kameramann Jerzy Ernst wurde verwundet. Waldemar Milewicz wurde posthum mit dem Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet. Die Urne mit seiner Asche ruht auf dem Militärfriedhof Powązki in Warschau.
Lebenslauf:
Afanasjewski starb im Alter von 65 Jahren. Er war ein Absolvent des elitären Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen, in seiner diplomatischen Karriere bekleidete er die Funktion des Botschafters u. a. in Belgien und Frankreich sowie die Funktion des russischen Vertreters bei der NATO.
In den 90er Jahren war er als stellvertretender Außenminister tätig. Zum Botschafter in Warschau wurde er im Jahre 2002 ernannt, in einer Zeit der wesentlichen Verschlechterung der russisch-polnischen Beziehungen. Anlässlich des 60. Jahrestags des Ausbruchs des Warschauer Aufstands schrieb Afanasjewski einen kontroversen Brief über die „unumstrittenen Ergebnisse des 2. Weltkrieges“ und forderte, es sollten alle Versuche unterlassen werden, „die Geschichte neu zu schreiben“.
Zu Beginn jenes Jahres kritisierte er den polnischen „Spionagewahn“ und appellierte an die Gesellschaft, russische Firmen in Polen nicht länger als „Mafiosi“ zu behandeln.
Der Botschafter engagierte sich tatkräftig für die Erleichterung des Touristenverkehrs zwischen Polen und Russland und war überzeugt, dass dies zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern beitragen könne. Er forderte die Einführung von billigen, schnell erteilbaren Visen, u. a. für Jugendliche, Studenten und Personen, die die Grabsteine von Verwandten besuchen möchten.
Lebenslauf:
Major der Reserve-Artillerie, Decknamen „Ponury“, „Donat“, geb. am 31. August 1912 im Dorf Janowice, Landkreis Opatow, Sohn der Landwirte Jan und Zofia, geb. Kłonica. Im Jahre 1924 wurde er in die zweite Klasse des Staatlichen Chreptowicz-Gymnasiums in Ostrowiec aufgenommen, das er 1932 mit Abitur abschloss. Vom 11. August 1932 bis zum 23. Juni 1933 studierte er an einer Fähnrichschule der Reserve-Artillerie in Wolodymyr-Wolynskyj, daraufhin wurde er zum 10. Regiment der schweren Artillerie (7. Abteilung) versetzt, um die erworbenen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen. Nach der Beförderung zum Unterleutnant am 1. Januar 1935 trat er in die Staatspolizei ein und schloss 1938 eine Offiziersschule der Polizeireserve in Goledzinow ab. Während des Septemberkriegs1939 befehligte er eine Kompanie, die einem motorisierten Polizeibataillon angehörte, und verteidigte u. a. den Fluss Pilica. Unter seiner Leitung überschritt die Truppe am 23. September die polnisch-ungarische Grenze. Über Ungarn, Jugoslawien und Italien erreichte er am 11. November Frankreich, wo er dem 4. Regiment schwerer Artillerie zugewiesen wurde.
Im Juni 1940, nach der Kapitulation Frankreichs, wurde er nach Großbritannien evakuiert. Dort kämpfte er in der 4. Division leichter Artillerie der 4. Schützenbrigade und dann in der 1. selbständigen Fallschirmjägerbrigade. Im Oktober 1940 meldete er sich zum Dienst im polnischen Untergrund. Nach einer Schulung in Diversionstechniken wurde er am 10. Oktober 1941 in der Abteilung des 6. Stabs des Oberbefehlshabers vereidigt.
In der Nacht vom 7. auf den 8. November 1941 (Luftwaffeneinsatz „Ruction“, Team 1) sprang er mit dem Fallschirm auf die Landezone „Ugór“ bei Lyszkowice, 20 km westlich von Skierniewice ab. Von Dezember 1941 bis zum 9. April 1942 fungierte Piwnik als Chef der Luftverlegungseinheit „Syrena“ des Hauptkommandos der Polnischen Heimatarmee und war als Leiter des Schutzes des Regierungsdelegierten vorgesehen. Auf eigenen Antrag wurde er am 15. Mai der Diversionsorganisation „Wachlarz“ als Befehlshaber der 2. Strecke mit Hauptrichtung Kiew und Charkiw zugewiesen, die das Gebiet der Woiwodschaft Wolhynien und weiter nach Osten umfasste. Nach einem kurzen Aufklärungsvorstoß nach Wolhynien und in die Ukraine verließ er in der zweiten Junihälfte 1942 Warschau und fuhr nach Rowne. Im Juli wurde er zusammen mit seinem Stellvertreter, dem Oberleutnant Jan Rogowski (Deckname „Czarka“) in Zwiahel verhaftet, von wo aus er mit Hilfe seiner Leidensgenossen einen erfolgreichen Fluchtversuch unternahm. Nachdem er im Zustand schwerer Erschöpfung Korec erreicht hatte, wurde er ins Landgut der Familie Tarnopolski gebracht, wo er schwer an der Ruhr erkrankte. Nach seiner Genesung kehrte er in den Dienst zurück; als Befehlshaber der 2. Strecke arbeitete jedoch bereits der Oberleutnant Tadeusz Klimowski (Deckname „Klon“). Aus diesem Grund kehrte Piwnik Ende September nach zahlreichen Schwierigkeiten nach Warschau zurück.
Am 31. Dezember wurde er von General Stefan Rowecki (Deckname „Grot“) zum Leiter der Einsatztruppe ernannt, die das Ziel hatte, Soldaten der Diversionsorganisation „Wachlarz“ aus der Haft in Pinsk zu befreien. Der Einsatz wurde am 18. Januar 1943 erfolgreich durchgeführt und die befreiten Häftlinge wurden nach Warschau transportiert, wofür Piwnik am 3. Februar mit dem Orden Virtuti Militari der 5. Klasse ausgezeichnet wurde. Nach der Auflösung von „Wachlarz“ wurde Piwnik der Diversionsführung des Hauptkommandos der Heimatarmee zugewiesen, wo er u. a. als Instrukteur in der Diversionsschule „Zagajnik“ sowie seit dem 4. Juni als Leiter der Diversionsabteilung der Heimatarmee auf dem Gebiet Kielce und zugleich als Befehlshaber der Partisanenverbände der Heimatarmee „Ponury“ mit einer durchschnittlichen Stärke von ca. 350 Soldaten fungierte. Er teilte die Partisanentruppen auf in den Partisanenverband Nr. 1 unter der Führung des Oberleutnants Eugeniusz Kaszyński (Deckname „Nurt“), den Partisanenverband Nr. 2 unter der Führung des Oberleutnants Waldemar Szwiec (Deckname „Robot“) und den Partisanenverband Nr. 3 unter der Führung des Oberleutnants Stanisław Pałac (Deckname „Mariański“). Er nahm Kontakt mit dem Ingenieur Kazimierz Czerwieński (Deckname „Korebko“) auf, der in einer Fabrik in Suchedniów die geheime Herstellung von Maschinenpistolen vom Typ „Sten“ organisiert hat.
In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 1943 organisierten die Verbände eine Sabotageaktion auf zwei deutsche Züge zwischen den Bahnhöfen Suchedniów und Łączna, bei der ein Partisan getötet wurde. Am 12. Juli führten die Deutschen als Vergeltung für die Partisanenaktion eine erste „Befriedung“ des Dorfes Michniow durch. Als Antwort darauf organisierten die Partisanen in der Nähe von Podłazie bei Michniow einen Hinterhalt auf einen Personenzug, der aus Skarżysko nach Kielce fuhr. Der Zug wurde angehalten und fast alle deutschen Passagiere wurden erschossen. Am frühen Morgen des 13. Juli griffen die Deutschen erneut Michniow an. Alle Bewohner wurden ermordet und das Dorf wurde niedergebrannt. Insgesamt kamen in Michniow 204 Personen um. Die deutsche Treibjagd, die am 19. Juli auf das Gebiet des Partisanenlagers auf dem Wykus-Hügel veranstaltet wurde, brachte nicht den erwarteten Erfolg, denn Piwnik, der von der Aktion in Kenntnis gesetzt worden war, floh in die Wälder von Starachowice und Anfang August in die Wälder von Osieczna. Sicherheitshalber und zur Erleichterung der Versorgung teilte er die Verbände auf. „Robot“ ging in die Wälder von Końskie, „Nurt“ in die Wälder von Siekierzyn und „Mariański“ in die Wälder des Heiligkreuzgebirges. Ab diesem Zeitpunkt kämpften sie getrennt und führten zahlreiche Einsätze selbstständig aus. Am Mittag des 4. September brachte Oberleutnant „Robot“ den Bahnhof von Wólka Plebańska in seine Gewalt und griff den Zug von Koluszki nach Rozwadów an. Infolge der Aktion kam der Unterleutnant Rafał Niedzielski (Deckname „Rafał“) ums Leben, 16 Deutsche wurden getötet und ein Dutzend verletzt. Die Partisanen gewannen Waffen, Munition und Ausstattung.
Um eine Fahne zu überreichen, ordnete Piwnik die Konzentration aller Partisanenverbände auf dem Wykus für den 16. September 1943 an. Aufgrund von Meldungen, die Deutschen wollten eine Treibjagd organisieren, verschob er die Gruppierungen in die Wälder von Barwinek. Am frühen Morgen des 16. Septembers griffen die deutschen Truppen an. Der Kampf dauerte bis zur Abenddämmerung. Die einzelnen Partisanenverbände entkamen dem Feind und trafen sich nach drei Tagen auf dem Berg Łysica im Heiligkreuzgebirge. Piwnik verlegte die Verbände in die Wälder der Försterei Samsonów. Am 4. Oktober teilte er die Partisanen erneut auf und begab sich selbst mit einer Schutztruppe ins Dorf Rejów bei Skarżysko, wo er sich in der Mühle von Władysław Ciok einquartierte. Am 7. Oktober sollte dorthin der Oberst August Emil Fieldorf (Deckname „Nil“), Leiter der Diversionsabteilung des Hauptkommandos der Heimatarmee kommen. Nach der Beratung der Partisanen wurde die Mühle durch übermächtige Feindkräfte angegriffen, allen Offizieren gelang es aber, in den nahegelegenen Wald zu fliehen. Ein Partisan aus der Schutztruppe, Unteroffizier Andrzej Pasek (Deckname „Jędrek“), kam ums Leben. Zu dieser Zeit befand sich der Verband von „Robot“ in den Wäldern von Niekłań und sein erkrankter Befehlshaber im Dorf Wielka Wieś, wo er am 14. Oktober angegriffen wurde. Er fiel, während sich seine Deckung zu ihm durchkämpfte.
Nachdem sich die Verbände erneut auf dem Wykus konzentriert hatten, organisierten die Deutschen völlig überraschend am frühen Morgen des 28. Oktobers eine Partisanenjagd und töteten 27 Soldaten des Verbandes von Jan Kłosiński (Deckname „Jacek“) und 9 Soldaten aus dem Verband von „Ponury“. Es wurde klar, dass sich im Stab ein Gestapo-Agent befand. Als Spion wurde der Unterleutnant Jerzy Wojnowski (Deckname „Motor“) enttarnt. Nachdem es den Truppen gelungen war, sich durchzukämpfen, ordnete „Ponury“ eine teilweise Demobilisierung an. Nach der Niederlage geriet Piwnik in einen allmählich eskalierenden Konflikt mit der Gebietskommandantur, die ihm vorwarf, die Partisanen hätten Repressionen gegenüber der Zivilbevölkerung verübt und Piwnik würde seine Funktion als Leiter der Diversionsabteilung des Hauptkommandos nicht erfüllen, sondern nur die Partisanenverbände befehligen.
Am 7. Oktober 1943 verzichtete er auf die Funktion des Leiters der Diversionsabteilung des Hauptkommandos und am 2. Januar 1944 wurde er durch Oberst „Nil“ von der Funktion des Befehlshabers der Partisanenverbände entbunden. Seine Funktion übernahm Oberleutnant „Nurt“. Am 20. Januar brach Piwnik nach Warschau auf. Der Spion „Motor“ wurde festgenommen und nach einem die ganze Nacht dauernden Verhör am 28. Januar 1944 erschossen. Piwnik wurde dem Major Maciej Kalenkiewicz („Kotwicza“) zugewiesen und reiste am 20. Februar von Warschau ins Gebiet von Nowogródek. Bis April brachte er Ordnung in organisatorische und personale Angelegenheiten und nahm an Personalschulungen teil.
Er beteiligte sich als Mitglied des Militärischen Sondergerichts am Fall von Oberleutnant Józef Świd („Lech“), der den Verband von Niemen befehligte. Ab dem 1. Mai war er Kommandant des 7. Bataillons des 77. Infanterie-Regiments der Heimatarmee im Bezirk Nowogródek, dessen Stärke zu Spitzenzeiten ca. 800 Soldaten betrug. Unter seiner Führung wurde am 29. April eine erfolglose Aktion zur Übernahme von Szczuczyn durchgeführt. Zu den wichtigeren Einsätzen des Bataillons gehört die Übernahme deutscher Stützpunkte in Wasiliszki und Skrzybowce (Mai) sowie in Juchnowicze und der Kampf gegen eine deutsche Entsatztruppe aus Nowy Dwór nach Juchnowicze am 8. Juni. Piwnik fiel am 16. Juni 1944 während eines erfolgreichen Angriffs auf einen deutschen Stützpunkt in Jewlasze und wurde in Wawiorka bei Lida bestattet. Posthum wurde er zum Major befördert. Ausgezeichnet wurde er mit dem Verdienstorden Virtuti Militari der 4. und 5. Klasse. Nach dem Krieg wurde er Opfer verbissener Angriffe der kommunistischen Regierung, u. a. wegen der Liquidierung eines Teils einer verbrecherischen Abteilung der kommunistischen Volksgarde unter Leitung von Zenon Kołodziejski (Deckname „Tank“) am 8. Dezember 1943. Auch der Ruhm, den er in der Region von Kielce bereits während der deutschen Besatzung erlangt hatte, wurde untergraben. Nach 18-jährigenBemühungen wurden seine Überreste am 17. September 1987 aus der Region Nowogródek in seine Heimat, das Heiligkreuzgebirge, überführt und am 12. Juni 1988 im Zisterzienserkloster in Wąchock bestattet.
Lebenslauf:
Edward Bernard Raczyński (geb. am 19. Dezember 1891 in Zakopane, gest. am 30 Juli 1993 in London) – polnischer Diplomat, Politiker und Schriftsteller, Präsident der polnischen Exilregierung in den Jahren 1979–1986.
Raczyński war der älteste (er legte sein Amt im Alter von 95 Jahren nieder) und der am längsten lebende Präsident der Republik Polen (er starb im Alter von 101 Jahren und 7 Monaten).
Jugend
Graf Raczyński entstammte der bekannten großpolnischen Familie Raczyński aus der Wappengemeinschaft Nałęcz. Sohn von Edward Aleksander Raczyński und Róża Potocka (aus erster Ehe Władysławowa Krasińska). Bruder von Roger Adam Raczyński und Halbbruder von Karol Roger Raczyński und Adam Krasiński, dem 4. Fideikommissbesitzer des Familienfideikommiss Opiniogóra.
Seine Schuljahre verbrachte er in Krakau, wo er in der Residenz „Pod Baranami“ seiner Großmutter Adamowa Potocka wohnte. Nach ihrem Tod zog er in die Szpitalna-Straße in der Nähe des Theaters um. Zunächst wurde er zusammen mit seinem Bruder zuhause unterrichtet, was in den Kreisen polnischer Gutsbesitzer sehr populär war. Danach (ab der 5. Klasse) besuchte er das Jan-Sobieski-III-Lyzeum in Krakau.
Er studierte Rechtswissenschaften in Leipzig sowie an der London School of Economics and Political Science, seinen Doktortitel erwarb er an der Jagiellonen-Universität Krakau.
Außenminister
1919 begann er seine Arbeit im Außenministerium. Er war in den diplomatischen Vertretungen in Kopenhagen, London (Legationssekretär der Botschaft der Republik Polen) und Genf tätig. Ab 1932 war er polnischer Gesandter beim Völkerbund in Genf (diese Funktion bekleidete er beinahe drei Jahre lang). Zwei Amtszeiten lang, von 1934 bis zum 05. Juli 1945, als die britische Regierung die Anerkennung der Polnischen Exilregierung zurückzog, war Raczyński polnischer Botschafter in London. Im Namen der polnischen Regierung unterzeichnete er den polnisch-britischen Beistandspakt.
2 Weltkrieg
In den Jahren 1941–1943 war er Außenminister. Gestützt auf einen Mikrofilm mit Dokumenten, die Jan Karski als Untergrundkurier und Augenzeuge nach London gebracht hatte, verfasste Edward Raczyński einen detaillierten Bericht über den Holocaust, den er am 10. Dezember 1942 den Alliierten vorstellte – als offizielle Note der Polnischen Exilregierung an die Regierungen aller Länder, welche die Deklaration der Vereinten Nationen unterzeichnet hatten. Raczyńskis Note war der erste offizielle Bericht, der die Öffentlichkeit der Welt über den Holocaust informierte. Nachdem 1943 in Katyn ein Massengrab entdeckt wurde, erstellte Raczyński persönlich eine Regierungserklärung und wandte sich an das Internationale Rote Kreuz mit der Bitte, das Verbrechen aufzuklären.
Nachkriegszeit
Der Dreierrat
Nach dem Krieg war er Mitbegründer sowie Mitglied des Dreierrats (gemeisam mit Władysław Anders und Tomasz Arciszewski). Diese Institution der Polnischen Exilregierung entstand im Jahre 1954 als Opposition zum polnischen Exilpräsidenten August Zaleski, der sich geweigert hatte, sein Amt niederzulegen. Obwohl sich die Zusammensetzung des Rates sechsmal änderte, blieb Edward Raczyński ständiges Mitglied.
Tätigkeit nach der Präsidentschaft
Nach Ablauf der 7-jährigen Amtszeit 1979–1986 trat er gemäß einer früheren Erklärung von seiner Position als Staatsoberhaupt zurück.
Er ist Autor der Erinnerungen „W sojuszniczym Londynie“ (Londyn 1974) sowie des Buches „Czas wielkich zmian. Rozmowy przeprowadzone przez Krzysztofa Muszkowskiego“ (ISBN 2-85316-064-5, Paris 1990).
Gegen Ende 1990 gründete er in Posen die Raczyński-Stiftung, überließ ihr das Schloss und den Park in Rogalin sowie die Galerie Rogalin im Nationalmuseum, deren rechtmäßiger Besitzer er blieb, und übertrug der Stiftung seine Rechte hinsichtlich des Landguts, das Schloss und Park umgibt. Die Sammlung der Galerie zählt u. a. 300 Gemälde, Skulpturen und verschiedene Kunstgegenstände. Das Schloss und der Park in Rogalin blieben im Besitz des Nationalmuseums in Posen. Bis heute konnte die Stiftung entgegen dem Willen ihres Stifters die Eigentumsrechte am Landgut nicht wiedergewinnen und ist gezwungen, es zu pachten, um ihr Satzungsziel – den Schutz einer der schönsten Landschaften Großpolens – zu verwirklichen. Edward Raczyński wurde in Rogalin beigesetzt.
Orden und Auszeichnungen
Am 2. Mai 1923 wurde Edward Raczyński mit dem Ritterkreuz des Polonia-Restituta-Ordens ausgezeichnet.
Am 10. November 1933 erhielt er für seine Verdienste für den Staat im auswärtigen Dienst vom Präsidenten der Republik Polen Ignacy Moscicki ein Kommandorkreuz des Polonia-Restituta-Ordens.
Am 11. November 1937 wurde er für seine außerordentlichen Verdienste im Staatsdienst mit einem Kommandorkreuz mit Stern des Polonia-Restituta-Ordens ausgezeichnet.
Anlässlich seines Amtsantritts als Präsident Polens wurde Edward Raczyński am 8. April 1979 zum Ritter des Weißen Adlers, Ritter des Bandes des Polonia-Restituta-Ordens sowie zum Großen Meister der beiden Orden ernannt.
1991 wurde ihm das Große Kreuz des Verdienstordens der Republik Polen verliehen.
Am 18. Dezember 1990 wurde ihm gemäß dem Beschluss des Stadtrats von Posen der Titel eines Ehrenbürgers der Stadt Posen verliehen.
Ausgezeichnet wurde er auch mit Großen Kreuzen folgender ausländischer Orden: Order of the British Empire, Piusorden, Dannebrogorden, Stern von Rumänien, Krone von Rumänien, Dreisterneorden, Stern von Afghanistan u. a.
Lebenslauf:
Lee Richardson (geb. am 25. April 1979 in Hastings, gest. am 13. Mai 2012 in Breslau) war ein englischer Speedway-Fahrer.
1999 wurde er in Vojens (Dänemark) Junior-Weltmeister. Als Senior vertrat er mehrmals die Nationalmannschaft von Großbritannien. Er war Finalist des Speedway World Cup in den Jahren 2003–2006; 2004 gewann er dabei die Silbermedaille, 2006 Bronze. Als Teilnehmer an den Speedway-Einzel-Weltmeisterschaften (Speedway Grand Prix) in den Jahren 2003– 2006, stand er zweimal auf dem Podest –2004 wurde er in Cardiff Dritter und 2005 in Bydgoszcz Zweiter.
In der polnischen Liga trat er von 1999 bis 2012 jedes Jahr ohne Unterbrechung an. Mit polnischen Teams gewann er bei den polnischen Team-Meisterschaften drei Medaillen – 1999 Gold, 2002 Bronze und 2006 Silber.
Während eines Wettkampfs zwischen Betard Sparta Wrocław und PGE Marma Rzeszów am 13. Mai 2012 verunglückte er im 3. Rennen schwer, als er gegen das Ende der Sicherheitsbande auf der dem Start gegenüberliegenden Geraden prallte. Nach dem Sturz wurde eine innere Blutung festgestellt und Lee Richardson wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo zusätzlich Atemprobleme konstatiert wurden. Er starb während der Operation im Krankenhaus. Als Todesursachen wurden ein Polytrauma des Brustkorbes, ein Lungenriss sowie Ausblutung angegeben.
Richardson wurde am 7. Juni 2012 in seiner Heimatstadt Hastings beigesetzt. Der Körper des Speedway-Fahrers wurde eingeäschert
Lebenslauf:
Gaetano Scirea (geb. am 25. Mai 1953 in Cernusco sul Naviglio in Italien, gest. am 3. September 1989 in Babsk) war ein italienischer Fußballspieler, der in der Position des Liberos spielte. Er begann seine Fußballkarriere bei Bergamo Atalanta. Trotz seines für einen Verteidiger nicht besonders robusten Körperbaus wurde er schnell einer der besten Verteidiger der Serie A. Er spielte gut genug, dass sein Talent 1975 den Vertretern des Traditionsklubs Juventus ins Auge fiel.
Karriere in Atalanta
Sein Debüt in der Serie A fand am 24. September 1972 bei einem Spiel von Atalanta gegen Cagliari in Sardinien statt, welches in einem torlosen Unentschieden endete. Später verlor Atalanta jedoch deutlich häufiger und der Club stieg somit in die zweite Liga ab. Scirea blieb noch ein Jahr in Bergamo, ehe er als Spieler von Juventus in die Serie A zurückkehrte.
Karriere bei Juventus
Im Jahr 1974 ging er mit der „Alten Dame“ von Turin eine Beziehung für vierzehn lange Jahre ein. Er war ein wichtiger Pfeiler der Mannschaft, die damals alle anderen überstrahlte. Mit Juve gewann er zahlreiche Trophäen und wurde siebenmal italienischer Meister.
Karriere in der italienischen Nationalmannschaft
Scirea war dreimal in der WM-Endrunde. Das erste Mal stand er 1978 in Argentinien bei einer WM auf dem Platz – weniger als drei Jahre nach seinem Debüt in der Nationalmannschaft (30.12.1975 Italien – Griechenland 3:2). Die Schützlinge von Enzo Bearzot enttäuschten in Argentinien nicht, sie erkämpften sich die Chance auf eine Medaille, verloren aber im Spiel um den dritten Platz 1:2 gegen Brasilien. Scirea spielte in allen sieben Spielen. Zwei Jahre vor dem für die Italiener unvergesslichen Turnier in Spanien 1982 wurden die von Italien organisierten Europameisterschaften ausgetragen. Der letzte Test vor der Europameisterschaft 1980 war für sie ein Freundschaftsspiel gegen Polen. Im Stadio Comunale in Turin wurde ein 2:2-Unentschieden erzielt und Scirea schoss in der 24. Minute das erste Tor für die italienische Nationalmannschaft. Das Turnier selbst beendeten die Azzurri erneut mit dem Platz direkt hinter dem Podest. Zu Beginn von España '82 maßen sich die Italiener wieder mit der polnischen Mannschaft gemessen. Für Scirea war das Spiel umso wichtiger, weil dies sein 50. Auftritt im Nationaltrikot war. Im Estadio Balaidos in Vigo fiel kein Tor, die italienischen Favoriten des Turniers waren auch nicht in der Lage, gegen Peru und Kamerun zu gewinnen und qualifizierten sich nur mit Mühe für die Top 12. Doch von diesem Moment an begann ihr großer Auftritt. Sie besiegten Argentinien mit Diego Maradona und Mario Kempesem und erwiesen sich dann sogar als etwas besser als die spektakulär spielenden Brasilianer. Auf der Welle des Enthusiasmus besiegte die Bearzot-Mannschaft, deren Kapitän Dino Zoff über vierzig Jahre alt war, mit unerwarteter Leichtigkeit Polen und gab im Finale der BRD keine Chance. Scirea spielte danach noch sieben großartige Matches und wurde in die Traummannschaft der Meisterschaften gewählt. Vier Jahre später versagten die Titelverteidiger auf ganzer Linie. Mit Mühe überstanden sie die Gruppenphase, in der sie gegen Bulgarien, Argentinien und Südkorea antreten mussten, verloren jedoch im Achtelfinale gegen Frankreich. In seinen letzten vier Spielen in der italienischen Mannschaft trug Scirea die Kapitänsbinde.
Unfall und Tod
Bei einem schweren Autounfall in Polen starben die Dolmetscherin Barbara Januszkiewicz, der Fahrer Henryk Pająk sowie Scirea, der als zweiter Trainer von Juventus nach Polen gekommen war, um für ein paar Tage die Mannschaft Górnik Zabrze beim Spielen zu beobachten. Der Zusammenstoß war stark, bei dem Unfall explodierten vier Benzinkanister und drei der vier Türen wurden blockiert. Nur der Vertreter des Fußballklubs Górnik Zabrze, auf dessen Seite sich die Tür weiter öffnen ließ, überlebte den Unfall. Die anderen verbrannten bei lebendigem Leib. Nachdem das Feuer gelöscht worden war, benötigte die Polizei mehrere Stunden, um die Unfallopfer zu identifizieren.
Bestattung
Scirea wurde im Grab der Familie seiner Frau bestattet, etwa hundert Kilometer von Turin in einem kleinen Ort auf dem Hügel von Morsasco.
Im September 1989 übernahm die Firma BONGO alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Transport der Leiche des Juve-Spielers von Polen nach Italien.
Lebenslauf:
KAMILA SKOLIMOWSKA (geb. am 4 November 1982 in Warschau, gest. am 18. Februar 2009 in Vila Real de Santo António) war eine polnische Leichtathletin, Hammerwerferin und Olympiasiegerin.
Die Tochter von Robert Skolimowski, einem bekannten Gewichtheber, Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und Olympioniken von 1980, war Mitglied der Samsung-Leichtathletikgruppe.
Anfangs trainierte sie Gewichtheben. Sie tat ihre ersten Schritte in der Leichtathletik auf dem Fußballplatz von Legia Warszawa, wo ihr Bruder Robert unter der Leitung von Zygmunt Jałoszyński Kugelstoßen übte. Zbigniew Pałyszko ermutigte sie, den Hammerwurf zu trainieren. In den späteren Jahren ihrer Karriere repräsentierte sie die Klubs Warszawianka und Gwardia Warszawa.
Bereits als Juniorin erreichte sie das internationale Niveau (10. Platz auf den Weltlisten im Jahr 1997). Im selben Jahr errang sie den Titel des Champions der Junioren-Europameisterschaften und zwei Jahre später die Goldmedaille bei den Jugend-Weltmeisterschaften 2007. Im Alter von knapp 18 Jahren wurde sie bei den Olympischen Spielen in Sydney ganz unerwartet Olympiasiegerin.
Am 10. November 2000 erhielt Kamila Skolimowska von Präsident Aleksander Kwasniewski das Goldene Verdienstkreuz für sportliche Leistungen[2]. Am 20. Februar 2009 verlieh ihr Präsident Lech Kaczyński posthum das Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta für hervorragende sportliche Leistungen und für ihre Verdienste um die Entwicklung und Verbreitung des Sports.
Bei ihren späteren Olympia- und WM-Auftritten gewann sie keine Medaillen mehr. Ihre höchste Platzierung war jeweils ein 4. Platz bei den Weltmeisterschaften in Edmonton (2001) und Osaka (2007). Bei den Olympischen Spielen in Athen (2004) erreichte sie den 5. Platz, während ihr Auftritt im Finale von Peking vier Jahre später ohne Ergebnis endete, weil sie bei allen drei Versuchen ins Abseits gelaufen war. Nur bei den Europameisterschaften konnte sie Medaillen erzielen – im Jahr 2002 gewann sie Silber, 2006 Bronze. Sie war zwölfmal polnische Meisterin – zuletzt 2008. Ihren persönlichen Rekord von 76,83 Metern stellte sie am 11. Mai 2007 während des IAAF Super Grand Prix Meeting in Doha auf. Mit diesem Ergebnis übertraf die Athletin ihren bisher besten Wurf um 1,54 Meter und sicherte sich den 7. Platz in der Geschichte der Welt-Leichtathletik.
Von 2004 bis 2009 arbeitete Skolimowska in der Präventionsabteilung des Warschauer Polizeipräsidiums in Piaseczno (Woiwodschaft Masowien). Im Jahr 2005 verteidigte sie ihre Masterarbeit zum Thema „Methoden zur Bewertung der Kreditwürdigkeit und deren Sicherung” an der Fakultät für Management der Universität Warschau.
Kamila Skolimowska starb unerwartet am 18. Februar 2009 während eines Trainingslagers polnischer Sportler in Portugal. Laut Informationen der polnischen Nachrichtenagentur PAP erlitt sie beim Training einen Schwächeanfall. Während des Transports in das Krankenhaus in Vila Real de Santo António verlor sie das Bewusstsein. Trotz stundenlanger Reanimationsversuche konnten die Ärzte sie nicht retten [5]. Die Todesursache war eine Lungenembolie.
Die Beisetzung fand am 26. Februar 2009 statt. Die heilige Messe in der Feldkathedrale der Polnischen Armee in Warschau konzelebrierte Bischof Tadeusz Płoski. Die Urne mit ihrer Asche ruht in einem Grab in der Allee der Verdienstvollen auf dem Militärfriedhof Powązki in Warschau.
Lebenslauf:
Sir Paul Edmund de Strzelecki (geb. am 20. Juli 1717 in Głuszyna bei Posen, gest. am 6. Oktober 1873 in London) war ein polnischer Geologe, Geograf, Forscher und Entdeckungsreisender. Er stammte aus einer Senatorenfamilie, die dem polnischen Adel angehörte. In den europäischen Salons wurde er wegen seines schwer auszusprechenden Nachnamens kurz „The Count“, also der Graf genannt. Er sah es als seine Lebensmission, das Schicksal der Welt zu verbessern, und setzte sich engagiert dafür ein. Strzelecki verbreitete seine Überzeugung, dass die natürlichen Ressourcen durch den Menschen vernünftig gebraucht werden sollten, er glaubte an die Kraft des menschlichen Verstandes und des technischen Fortschritts, an soziale Gerechtigkeit und gleiche Rechte aller Menschen, darunter Indianer, Aborigines (deren schlechte und ungerechte Behandlung er anprangerte) und Polynesier. Er vertrat diese Positionen sehr entschieden und hatte darum ebenso viele Gegner wie Befürworter. Edmund Strzelecki wurde am 20. Juli 1797 in Głuszyno bei Posen geboren und starb am 6. Oktober 1873 in London. Seine Leiche wurde nach Posen überführt und in der Krypta der verdienstvollen Bewohner von Großpolen in der Kirche des Heiligen Wojciech bestattet.